Geschichte eines Mythos

Eine kleine, nicht annähernd vollständige Chronik des Hahnenkamm-Rennens – von den ersten Skifahrversuchen in Kitzbühel bis in die Gegenwart
1892/93:
Erste Skispuren auf Kitzbüheler Boden: Franz Reisch berichtet am 1. November 1893 im Heft „Der Schneeschuh“ von seinen Skierlebnissen in Kitzbühel.
1894/95:
Reisch trifft auf Gleichgesinnte, es finden erste Skirennen in Kitzbühel statt.
1902:
Gründung Kitzbüheler Ski Club (der damit der zweitälteste Ski Club Österreichs ist – nur den SC Arlberg gibt es schon länger).

1931:
Premiere: Am 28. und 29. März findet das erste „Internationale Hahnenkamm-Rennen“ statt. Abfahrt (26 Teilnehmer, 9 kamen ins Ziel) und Slalom (22 Teilnehmer) entscheiden die beiden Kitzbüheler Ferdinand Friedensbacher und Hans Mariacher für sich, die Kombination gewinnt der Brite Gordon Neal Cleaver. Der Termin im März wurde übrigens bewusst gewählt: So sollte der ganzen Welt gezeigt werden, dass am Hahnenkamm im Gegensatz zu anderen Skigebieten Skifahren auch im Frühling noch möglich ist.
1932:
Erstes Damen-Rennen am Hahnenkamm: Rini Andretta aus Österreich gewinnt Slalom, Abfahrt und Kombination.

1937:
Die Streif und der Ganslernhang etablieren sich als Strecken.
1938–1945:
Unterbrechung durch den 2. Weltkrieg. 1946 findet erstmals wieder ein Rennen statt und erfordert einiges an Improvisationskunst: Heeresski aus dem Bozener Alpindepot werden umfunktioniert und müssen sowohl für Slalom als auch die Abfahrt herhalten.
1951:
Der Österreicher Christian Pravda fährt die Abfahrt
erstmals unter 3 Minuten

genauer gesagt 2:57,0
1953:
Das Hahnenkamm-Rennen findet erstmals als Bewerb unter der Kontrolle der Fédération Internationale de Ski (FIS) statt.
1958:
Andreas Molterer gewinnt zum neunten und letzten Mal in Kitzbühel und krönt sich damit zum immer noch alleinigen Rekordsieger.
1959:
Zum ersten Mal überträgt der ORF das Hahnenkamm-Rennen live im Fernsehen. Die Übertragung wurde
vier Wochen lang von 50 Personen vorbereitet und mit vier Kameras festgehalten.

1961:
Traudl Hecher gewinnt beim letzten Damen-Bewerb in Kitzbühel Abfahrt, Slalom und Kombination (Grund für das letzte Rennen: Konkurrenz mit Bad Gastein, deshalb wurde der Bewerb dorthin verlegt).
1967:
Das Hahnenkamm-Rennen wird Teil der Weltcup-Serie.
1971:
Ausflug nach Frankreich: Aufgrund des Schneemangels findet die Abfahrt ausnahmsweise in Megève statt.
1974:
Der heute vor allem als Schlagerstar bekannte Hansi Hinterseer gewinnt mit 19 Jahren als bislang letzter gebürtiger Kitzbüheler den Slalom.

1978:
Zum ersten und bislang letzten Mal gibt es einen Doppelsieg: Josef Walcher (AT) und Sepp Ferstl (DE) bezwingen die Streif jeweils in exakt 2:07,81 Minuten.
1982:
Die Rennen werden sicherer: Statt Bambus kommen erstmals Kippstangen zum Einsatz, Strohballen werden durch Willybags ersetzt.

1982:
Harti Weirather (AT) fährt den neuen Streckenrekord (1:57,20)
1984:
Der amerikanische Fernsehsender ABC überträgt erstmals live die gesamte Abfahrtsstrecke – und es kommen zum ersten Mal Schneekanonen zum Einsatz.
1985:
Zum ersten Mal findet im Rahmen des Renn-wochenendes ein Promi-Rennen statt, das Skilegende Alfred Matt (AT) für sich entscheidet. Bis heute zählen Promi-Rennen zu den Fixpunkten des Hahnenkamm-Rennens: Es wagen sich jedes Jahr Persönlichkeiten wie Bernie Ecclestone, Sebastian Vettel und Benjamin Raich für den guten Zweck auf die Piste.
1992:
Die FIS erlaubt erstmals ein Preisgeld, das in Form von Goldmünzen ausgezahlt wird.

1995:
Neben Abfahrt und Slalom kommt der Super-G als Disziplin ins Programm.
1997:
Das erste mal wird das damalige VIP-Zelt – heute der KITZ-RACE-Club – von WWP als Partner aufgestellt und betrieben.
1997:
Die Hahnenkammbahn nimmt Betrieb auf, was gleichzeitig der Startschuss für die Tradition der Sieger-Gondeln ist.
1999:
Zuschauerrekord: Am Rennwochenende sind insgesamt 99.000 Fans vor Ort.

1999:
Die KITZ-CHARITY-Trophy startet. Bei dem Benefiz-Rennen werden Spenden zum Beispiel für Süd- und Nordtiroler Bergbauernfamilien in Not gesammelt.
2006:
Michael Walchhofer (AT) fährt mit 153 km/h die höchste im Zielschuss gemessene Geschwindigkeit.

2010:
Die Infrastruktur für das Rahmenprogramm im KITZ-RACE-Club wird um den KITZ-BEAUTY-Club erweitert.
2011:
Der KITZ-RACE-Club wird zweistöckig.
2012:
Didier Cuche krönt sich mit seinem fünften Abfahrtssieg zum Rekordsieger in der Disziplin.

2017:
Die Rennwoche beginnt erstmals mit einem Europacup-Bewerb.
2021:
Die Starthäuser werden digital und bekommen im Rahmen einer Renovierung eine LED-Installation an der Außenwand.

2023:
Die Rückseite der Tribüne wird zur LED-Wand.
2023:
BeyondKitz Kathedralen

2024:
Der BeyondKitz Club findet in der Mocking-tiefgarage statt.

Fotos: WWP/Matthias Kniepeiss, shutterstock.com (2), abfotografiert von Franz Oss (2), Erwin Scheriau, K.S.C alpinguin, WWP (2), K.S.C alpinguin/Lili Spatz, WWP/Studio Fasching (3), WWP/Stefan Zauner, WWP/Branding Identity DG