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Fünf
Fragen

an ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober

Als Athletin gehörten Sie zur Slalom-Weltspitze. Wie finden Sie den Kitzbühel-Slalom? Wären Sie auch gerne auf dem Ganslernhang gefahren?

Roswitha Stadlober: Diese Frage hat sich zu meiner aktiven Zeit nicht gestellt. Der Ganslernhang ist mit seinen vielen Geländeübergängen ein untypischer, aber sehr anspruchsvoller und attraktiver Hang, der alles fordert, was einen technisch guten Skifahrer ausmacht.

Auf welches der Hahnenkamm-Rennen fiebern Sie
persönlich am meisten hin? Vielleicht doch die Abfahrt?

Die Abfahrt auf der Streif ist wohl das berühmteste Skirennen der Welt, als ehemalige Slalomläuferin freue ich mich aber vor allem auf den Slalom.

„Es ist wichtig, Chancen, wann und wo immer
sie sich auch ergeben,
zu ergreifen.“

Welche Ihrer Aufgaben als ÖSV-Präsidentin bereitet Ihnen die größte Freude?

Es gibt viele spannende Aufgabenbereiche, das Schönste ist für mich aber der persönliche Kontakt und Austausch mit den Sportlerinnen und Sportlern.

Als erste Frau an der Spitze des ÖSV haben Sie eine
Vorbildfunktion. Ist es manchmal schwierig, dieser Rolle gerecht zu werden? Und welche Ratschläge geben Sie insbesondere jungen Frauen und Athletinnen mit auf ihren Weg?


Ich war mein Leben lang dem Wintersport verbunden und wollte Verantwortung übernehmen. Dass ich nach 116 Jahren die erste Frau an der Spitze war, ist zwar eine schöne Geschichte, aber nicht das Wichtigste. Unabhängig, ob Frau oder Mann, sehe ich es als Ehre, so eine Funktion ausüben zu dürfen.

Den Frauen versuche ich unabhängig von ihrem sportlichen Weg aufzuzeigen, dass es wichtig ist, Chancen, wann und wo immer sich auch ergeben, zu ergreifen – auch dann, wenn es im ersten Moment schwierig erscheint.

In einem Interview haben Sie erklärt, mit dem ÖSV in
ein neues Zeitalter gehen zu wollen. Ist der Aufbruch
schon geglückt?

Wir haben in den letzten Monaten eine zukunftsweisende Strukturreform begonnen. Es ist uns gelungen, den Marken-Prozess, die Digitalisierung und die notwendige Modernisierung des Verbandes in Gang zu setzen. Zudem sind uns Werte wie ein respektvolles Miteinander, nachhaltiges Handeln oder die Gleichstellung der Geschlechter innerhalb des Verbandes wichtig.

Foto: Franz Oss